Ergebnisse der Mitgliederbefragung zu sozialer Gerechtigkeit im Kinderliga Netzwerk 2025
In regelmäßigen Abständen befragen wir unsere Mitgliedsorganisationen zu Themenbereichen, für die wir uns als Kinderliga auf politischer Ebene einsetzen. Unsere Umfragen 2025 befassen sich mit dem Schwerpunktthema soziale Gerechtigkeit und Kinderschutzkonzepten. Die Kinderliga bittet in der diesjährigen Mitgliederbefragung um Einschätzungen und Erfahrungen mit dem Thema der sozialen Gerechtigkeit im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit.

Für uns bedeutet soziale Gerechtigkeit, dass alle jungen Menschen unabhängig von ihrer sozialen, wirtschaftlichen oder kulturellen Herkunft gleiche Chancen auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Das umfasst den gerechten Zugang zu Gesundheitsversorgung, Präventionsmaßnahmen und förderlichen Lebensbedingungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei benachteiligten Gruppen, um gesundheitliche Ungleichheiten zu reduzieren und jedem Kind die bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen.
Die Ergebnisse helfen uns, Anliegen gebündelt an Politik und Öffentlichkeit heranzutragen.
Hier geht es zu den Ergebnissen.
Und für alle, die lieber lesen:
Mehr als drei Viertel aller Befragten „aus dem Feld“ beurteilen die Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche in Österreich als nicht gerecht.
Gravierende Versorgungslücken bei vielen Kassenleistungen führen zu langen Wartezeiten, mit Geld kann man sich private Gesundheitsleistungen früher kaufen. Benachteiligten Gruppen fehlt es neben den finanziellen Mitteln oft auch an Gesundheitskompetenz und Sprachkenntnissen. Die Leistungsschere driftet auseinander, aufgrund der aktuellen Sparmaßnahmen werden Gelder werden knapper und Zugänge für sozial Benachteiligte noch schwieriger. Fast drei Viertel aller Organisationen, die an der Umfrage teilgenommen haben, bieten auch eigene Unterstützungsleistungen für benachteiligte Gruppen an.
Für mehr Gerechtigkeit im Zugang zu Gesundheitsleistungen werden flächendeckend kostenfreie niederschwellige Diagnose- und Therapieangebote gefordert und strukturelle Reformen wie der Ausbau von Präventionsangeboten oder die Kindergrundsicherung. Bildungseinrichtungen kommt dabei eine wichtige Rolle zu für Vorsorgeangebote unabhängig vom Elternhaus, Entwicklung von Gesundheitskompetenz oder als Ort von Inklusion. Die Kinderliga soll mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit zu mehr Bewusstseinsbildung beitragen und – speziell im politischen Kontext - eine starke Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche sein. Man wünscht sich intensive Vernetzung von relevanten Akteur:innen sowie die Initiierung einer fundierten Datenbasis als Grundlage für politische Entscheidungen.
 
                            